Montag, 8. August 2011

„Warum lese ich und schreibe ich soviel?“


Eine Frage, die mir echt nicht häufig gestellt wird. Ich habe aber meist mit solchen Sätzen, wie „Ist halt mein Hobby.“ oder „Ich mag's eben.“ geantwortet. Nun muss ich gestehen, dass ich bei der letzten Frage mit meiner Antwort etwas ausgeschweift bin. Es war spät und ich durfte die Antwort schreiben. Mein Geist war auf Wanderschaft und fand: „ich liebe texte... Pforten in Welten, die sich manchmal nicht mal der Autor ausgedacht hatte... ^^ Meine Art von Kunst.“

Doch dies war irgendwie nicht die ganze und auch nicht so recht die halbe Wahrheit. Mich lies die Frage einfach nicht mehr los. Vielleicht war es auch die Person, die die Frage stellte, die meinen Geist weiter auf weiten Schwingen zu ungeahnten Ufern der Betrachtungsweisen trug. Kaum ein Medium ist so konstant und doch so flexibel, so umfassend und doch direkt, als das geschriebene Wort. In erster Linie zeigt ein Text ein Problem auf, dem man sich nähern kann oder eben nicht. Es wird gelöst und geht somit in eine Richtung, die weitestgehend nicht verlassen wird. Es gibt eine Einleitung, einen Mittelteil, ein Ende. Eine Kette von Ereignissen. Doch können Worte nur Bilder im Kopf auslösen, Gedanken sozusagen, die vom Leser selbst geschaffen werden. Ich würde sogar soweit gehen, dass es das Medium der Imagination ist. Wir können lesen, was wir wollen. Wenn wir uns den Inhalt nicht vorstellen können, bleibt ein Großteil der Kraft im Verborgenen und die Erfahrung hört am eigenen Horizont auf. Die Intention und die Gedanken des Autors beim Verfassen, sind nicht genau die, die der Leser am Ende in seinem Kopf und Wesen tragen wird. Das Umfeld und die innere Welt eines jeden bestimmt die Wahrnehmung, von dem was wir lesen. Ideen werden zwar gesät, aber die Keime kommen nur dann zum Tragen, wenn auch die Kraft und der Wille zu ihrer Verfolgung besteht. Texte lassen sich interpretieren, bis sich die Intention des Autors eindeutig nicht mehr widerspiegelt. Doch ist aus der eigentlichen Absicht nun eine neue Denkweise entstanden, die weitere Ideen erlaubt. Eine endlose Kette von Gedanken folgen aufeinander. Es ist ein Wandel der sich, wenn man will, unendlich weiter zieht.

Doch ein Text besteht aus einer Kette von Wörtern, ist geschrieben und in eine feste Reihenfolge gesetzt. Er steht und lässt keine Änderung des Grundgedanken zu. Er verwurzelt einzelne Momente und gibt ihnen Halt. Mit jedem weiteren Wort in der Aneinanderreihung werden die Spuren in der Erde tiefer und verzweigter. Erreichen neue Nährstoffe für die Krone der Gedanken, die aus dem Stamm des geschriebenen Textes ergeht. Jedes einzelne Wort, kann Gedanken aufblühen oder ganze Luftschlösser zum Einsturz bringen.

Diese Freiheit im Kontrast mit der strikten Befolgung von Gedanken ist meiner Meinung nach die wahre Macht, die Texte besitzen.

Freitag, 5. August 2011

Anerkennung

Dieser Blog entsteht als Rückreaktion zu saebelzahnhamster.ich von Lisa L

Mein Blog entstand zwar mit Deiner Hilfe als Auslöser, aber nicht nur auf Dich gemünzt. Ich danke Dir für die nun gezeigte Ehrlichkeit, die Du abends nicht mehr an den Tag legen wolltest. Du hast recht, ich weiß nicht, worauf ich mich einlasse und ich würde es nun auch gern vermeiden, dies in nächster Zeit weiter rauszufinden. Allerdings weißt Du auch nicht, was ich aushalten kann. Außerdem ist Bevormundung, wie von Dir eindeutig vorgenommen, für mich ein rotes Tuch. Leider hat mich diese Unannehmlichkeit um meinen kompletten Nachtschlaf gebracht und ich muss gestehen, dass sich sogar bis jetzt auf Grund diverser nicht näher ausgeführter Gründe, die nichts mehr mit der Sache zu tun haben, keine Müdigkeit mehr einstellen wird.

Die nun aufgeführten Abweisungsgründe sind wesentlich akzepabler, als die von Dir gesprochene Lüge. Ich darf auch gestehen, dass die gestern getroffene Aussage, die Auslöser der ganzen Geschichte war, nichtig ist. Du hast ein blendendes Wesen, welches meiner Meinung nach wirklich bewundernswert ist. Allerdings gibt es diverse nicht aufgeführte Gründe, die mich zu dem Wunsch führen, doch eine normale Freundschaft mit dir eingehen zu wollen.

Nun als Letztes bitte ich Dich noch um Verzeihung. Diese Episode ging initiell von mir aus und wäre unnötig gewesen, wenn ich etwas genauer hingeschaut hätte. Die Zeit vor dem Zwist, war wirklich angenehm und ich würde mich freuen, wenn wir eine ähnliche wieder anstreben könnten.

Was bedeutet es „zu nett“ zu sein?

Eine Ausrede, die wohl schon die meisten Männer gehört haben, wenn sie nicht einfach Idioten sind. Frauen, die diese Worte kennen und immer wieder nutzen, zeigen damit ihr Einfühlungsvermögen und ihr Wohlwollen, dem Anfragenden gegenüber. „Ich weiß, ich bin nicht gut für dich und du hast etwas anderes verdient. Ich werde dich verletzen.“ Mit dieser Ergänzung der allgemeinen Aussage zeigt sich die gewollte Intention der Frauen. Sie halten sich in dem Moment für die gutmeinende Person und schützen ihren Buhler vor einer möglicherweise noch härteren Zurückweisung nach enger emotionaler Bindung. Dies wirkt edelmütig, doch ich möchte damit jetzt brechen.

Was sagt diese Aussage dem Mann über die Frau wirklich. Zuerst allerdings sollten wir die Möglichkeit ausschließen, dass diese „Warnung“ nicht ernst gemeint und somit eine „höfliche“ Abfuhr ist. Gehen wir davon aus, dass sie es ernst meinte, denn bei einer höflichen Abfuhr liegen die wahren Gründe im Dunkeln. So könnte Aussehen, Stil, Musikgeschmack oder einfache Antipathie ebenfalls im Bereich des Möglichen liegen. Ich für meinen Teil, habe diese Worte schon ziemlich oft aufrichtig gehört und habe mir zu jeder einzelnen Frau meine Gedanken gemacht. Egal mit welchem Hintergrund liegt jedes mal zu Grunde, dass die Frau wahrhaftig ein gewisses Problem mit sich hat, auch wenn dies nichts mit Partnerwahl oder Ähnlichem zu tun hat. Es liegen mit hoher Wahrscheinlichkeit bei jeder dieser Aussagen, die irgendein Mann aufrichtig hört, solch ein Problem zu Grunde. Nun ist dieses Problem für diese Frau eben nicht leicht zu überwinden. Sie fühlt sich selbst schlecht damit und hat nun die Angst, dass ihr Problem den netten Mann überfordern, wenn nicht gar ganz zerstören könnte. Deswegen fürchtet sie die echte Nähe zu einer eben solchen Person, die ihr vielleicht gar helfen würde. Sie baut eine emotionale Barriere auf, die zwar einen Freundeskreis, aber keine echte Bindung zulässt. Anwärter auf eben diese Position werden mit der einleitenden Aussage abgespeist, um die Wand aufrecht zu erhalten. Sie haben Angst und zeigen, dass sie nicht mit sich selbst zurecht kommen. Eine wahre Bindung würde ihre eigenen derzeitigen Fähigkeiten übersteigen. Ich persönlich würde sogar die These anstreben, dass die meisten der blockenden Frauen ihren eigenen Weg nicht beschreiten und nur halbwegs in den Tag leben, aber im inneren eine Weitsicht wie bei Starknebel führen. Im Endeffekt muss ein echt netter Mann anerkennen, dass eine solche Frau einfach nicht bereit ist, für genau diese Bindung, die er sucht. Ich hoffe, ich kann einigen netten Männern damit weiterhelfen, diese vernichtenden Argumente nicht mit Selbstzweifel und Aggression gegen sich selbst zu beantworten. Es sind die leider trotz Emanzipation, doch noch stark verbreiteten schwachen Frauen, die nicht mit einer echten Bindung zurecht kommen würden.

Was löst nun allerdings die Aussage, dass man zu nett ist bei den betroffenen Männern aus. Diese in ihrem bestreben nach eben jener Frau behinderten, erkennen, dass sie wirklich tolle Menschen sind. Doch resultierend aus der Abfuhr ergibt sich folgendes Schema: Netter Typ, der es ehrlich und tiefgründig meint, endet in der Straßenbahn allein nach Hause, wohingegen, der einfache Mann, dem das Gefühlsleben der Frau egal ist, die angestrebte Partnerin einfach abschleppen kann. Ziehen wir nach dieser Logik neue Verhaltensmuster für den Mann, wird dieser sich in Zukunft auch nicht weiter um die Frau der Begierde kümmern, sondern diese mit der Gleichgültigkeit strafen, die eine andere heraufbeschwor. Erstrebenswert ist dieser Zustand nicht. Sollten die Frauen ihr Problem bewältigen oder akzeptieren, hat sich der ehemals nette Mann auch in einen Frauen verachtenden Zyniker verwandelt, der nichts weiter als ihren Körper will. Im Endeffekt zerstören diese Frauen in einem Mann mehr, als dass was sie schützen wollen. Die Entscheidung trifft allein sie, ob der gute nette Partner geschützt werden muss oder nicht. Es kommt also zu einer Bevormundung, die kein echter Mann wirklich akzeptieren kann. Die eigene Willensbildung, beziehungsweise deren Ausführung wird behindert und somit kommt es doch nur zu dem Missverständnis, dass die Absicht des männlichen Part untergraben wird.

Kurz anfügen möchte ich hier noch zur Verteidigung der Frauen, dass es heutzutage nicht einfach ist, den Grad zwischen Stärke im Leben und der Weiblichkeit zu wahren. Dieses Thema werde ich wohl hin und wieder anschneiden.